Professionsorientierte Fachwissenschaft – Eine Brücke zwischen Fachwissenschaft und Unterrichtspraxis

Durch den Ausbau der Professionsorientierung in den Fachwissenschaften sollen Lehramtsstudierende vertiefte Kenntnisse zu den Aspekten der Unterrichtsfächer erwerben, die in der Berufspraxis eine besondere Rolle spielen.

Hierzu gehören:

  • Inhaltsbereiche, die für die schulische Allgemeinbildung bedeutsam sind (z.B. Grammatik des Deutschen),
  • fachwissenschaftliche Erkenntnisse, die so aktuell sind, dass sie noch nicht im Schulcurriculum berücksichtigt werden, jedoch von hoher Relevanz für die (natur-) wissenschaftliche Allgemeinbildung sind (z.B. Teilchenphysik),
  • wissenschaftstheoretische Orientierungen sowie die Kenntnis spezifischer Modelle, Methoden, Darstellungen oder Deutungsweisen, die speziell für die Gestaltung von Lernprozessen relevant sind.

Förderung von professionsorientierten Lehrentwicklungsprojekten durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“

Die Arbeit der School of Education FACE wird durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. In der ersten Förderphase (2015 bis 2018) wurde in den Fächern damit begonnen, fachwissenschaftliche Studieninhalte professionsorientiert auszurichten. Diese Curriculumsentwicklung wird in der zweiten Förderphase (2019 bis 2023) fortgesetzt.

Im Rahmen des Teilprojekts L3 – Professionsorientierte Fachwissenschaft im Handlungsfeld Lehre werden jährlich für die Konzeption und Umsetzung fachwissenschaftlicher Veranstaltungen, die auf schulrelevante Inhalte fokussieren und diese vertiefen, Stellenanteile im Umfang von bis zu 50% vergeben.

Die ersten vier Lehrentwicklungsprojekte – in Biologie, Deutsch, Französisch/Spanisch/Italienisch und Theologie – sind Anfang 2019 gestartet.

Core Science Practices in der Biologiefachwissenschaft vom Bachelor bis in den Master

Vorstellung eines Lehrentwicklungsprojektes in der Biologie: Wie stellt man wissenschaftliche Fragen? Wie funktioniert der wissenschaftliche Erkenntnisgewinnungsweg? Wie evaluiert man widersprüchliche Informationen aus verschiedenen Quellen? Diese Fragen sind Facetten der Core Science Practices, sogenannten Schlüsselpraktiken der Wissenschaft. Durch professionsorientierte Lernangebote in Bachelor-Veranstaltungen und ein neu zu konzipierendes Master-Modul werden alle Core Science Practices abgedeckt.

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Philologie und Schule – ein Netzwerk an der Schnittstelle von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Schulpraxis

Vorstellung eines Lehrentwicklungsprojektes in der Germanistik: Das Projekt ist Teil des Netzwerks „Philologie und Schule“ und setzt an der Schnittstelle von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Schulpraxis an. Ziel des Projekts ist es, die Praxisnähe des Fachwissens, das an der Universität vermittelt wird, für Studierende konkret erfahrbar zu machen. Dafür werden Lehrpraxisseminare im Bachelorstudium sowie Workshops, Co-Teachings und Arbeitsgespräche angeboten.

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Erinnerungskulturen in der romanischsprachigen Gegenwartsliteratur

Vorstellung eines Lehrentwicklungsprojektes der Romanistik: Im Mittelpunkt des Projekts steht die Konzeption eines „Integrierten Masterseminars“ für den Master of Education in den Teilstudiengängen Französisch, Spanisch und Italienisch. Das am Schnittpunkt von Fachwissenschaft und Fachdidaktik angesiedelte Masterseminar zielt darauf ab, aktuelle Erinnerungsdiskurse aus Kultur- und Geschichtswissenschaft mit jenen der Literatur zu kreuzen und angehende Lehrer*innen für einen Umgang mit Literatur zu sensibilisieren, der sich auf den Zusammenhang von Literatur und Leben (rück-)besinnt.

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Förderung professioneller Kompetenz in der Theologie hinsichtlich des Deutungs-und Erklärungswissens durch das Seminar „Auferstehung konkret. Unterrichtliches Handeln im Bereich der Auferstehungsfrage entwickeln und reflektieren.“

Vorstellung eines Lehrentwicklungsprojektes in der Theologie: Geplant ist eine Lehrveranstaltung im Master of Education, die die professionelle, fachdidaktische Kompetenz des Erklärens und Deutens entwickelt und im Bereich „Auferstehung darstellen und erklären können“ angesiedelt ist. Unterrichtsplanung und Erklärungsmöglichkeiten finden auf dem Hintergrund von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Strukturen zum Thema statt. Zentraler Schwerpunkt dabei liegt auf der Entwicklung der Kompetenz multipler Erklärungsmöglichkeiten theologischer Begriffe in einer dem schulischen Unterricht angemessenen Sprache und Verstehbarkeit.

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