Kohärenz in der 1. Phase der Lehrkräftebildung am Standort erneut zu stärken, aus diesem Grund kamen am 7. Februar 2025 knapp 100 Akteur*innen der Lehrkräftebildung aus Freiburg in der Aula der Universität zusammen. Teilnehmende aus Universität, Pädagogischer Hochschule und Musikhochschule, die in den gymnasialen Lehramtsfächern und in den Bildungswissenschaften lehren, sowie Fachvertreter*innen der Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg (Gymnasium und Berufliche Schulen) informierten sich gegenseitig über Aufbau und Inhalte von Lehre und Praxisphasen.
Der Fokus des Treffens lag besonders auf dem Austausch mit Kolleg*innen aus den Partnerinstitutionen und der Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Damit stand die Veranstaltung in der Tradition der Runden Tische, die seit vielen Jahren der Abstimmung unter den Akteur*innen der Lehrkräftebildung aus Hochschulen und Seminaren am Standort dienen und damit Kohärenz in der Lehrkräftebildung fördern. Zuletzt hatte das Seminar im November 2023 eingeladen. Die Veranstaltung „Bestens unterrichtet“ knüpfte an das Treffen an und hatte alle Lehramtsfächer eingeladen, den Austausch mit den Partnerinstitutionen zu suchen bzw. zu intensivieren.
Auf dem Programm standen drei Impulsvorträge und eine intensive Austauschphase In ihrer Begrüßung wies Katja Limbächer (Leitung Abteilung Gymnasiales Lehramt und Leitung UFR Geschäftsstelle School of Education FACE) eingangs auf die aktuell viel diskutierten Gutachten aus Wissenschaft und Politik zur Minderung des Lehrkräftemangels und zum Reformbedarf in der derzeitigen Lehrkräftebildung hin. Dr. Katharina Hellmann (Leitung PH Geschäftsstelle School of Education FACE), schloss mit einer wissenschaftlichen Einführung zum Begriff der „Kohärenz“ an.


Alle Fotos: Jörg Blum
Im ersten Impulsbeitrag thematisierte Prof. Dr. Frank Bezner (Stellvertretender Geschäftsführender Direktor der School of Education FACE), aus Sicht der (geisteswissenschaftlichen) Fachwissenschaften die Herausforderung für eine professionsorientierte Lehre. Als ein Vertreter der Philologischen Fakultät mit Lehramtsfächern wie bspw. Deutsch, Englisch und Französisch schlug er die Einrichtung von Fächerkonzilien und die Benennung von Lehramtsbotschafter*innen vor, um in den Fachwissenschaften die Verbreitung von professionsorientierten Lehrinhalten zu stärken und zugleich lehramtsspezifische Belange hervorzuheben. Auch die Kennzeichnung von einzelnen Lehrveranstaltungen als besonders geeignet für das Lehramtsstudium bzw. die Schulpraxis, könne ein Weg sein, Studierende zu adressieren und spezifischen Bedarfen in Studium und Lehre gerecht zu werden.
Der zweite Impuls beschäftigte sich mit fächerübergreifenden Elementen im Master of Education: Dr. Ulrich Maneval und Michael Sorge, (beide Bereichsleiter Seminar Freiburg Gymnasium), stellten „Das Schulpraxissemester im Master of Education“ vor. Umfang und Ziele dieser zwölfwöchigen Praxisphase sowie die intensive Begleitung durch das Seminar wurden veranschaulicht. Im Folgenden zeigten Prof. Dr. Jörg Wittwer und Dr. Johannes Vollmer (beide Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Freiburg) die Bedeutung der Bildungswissenschaften für die Lehrkräftebildung im Hinblick auf Metareflexion von Unterricht und Professionalität auf. Darüber hinaus stellten sie die einzelnen Module der bildungswissenschaftlichen Anteile im Lehramtsstudium vor.


Wie sich der Übergang „Vom Studium ins Referendariat“ gestaltet, thematisierten Dr. Olaf Hildebrand (Bereichsleiter Seminar Freiburg) und Reinhard Schmitt-Hartmann (Direktor des Seminars Freiburg) im dritten und letzten Impuls . Sie erläuterten, wie sich die Ausbildung der Referendar*innen im Vorbereitungsdienst durch das Seminar in den unterschiedlichen Phasen gestaltet und gingen auf die nötigen Kompetenzen der angehenden Lehrkräfte für den Lehrberuf ein. Eine umfassende Vorbereitung auf alle fachlichen bzw. schulrelevanten Inhalte sei nicht möglich, jedoch könne durch eine gute Vorbereitung im Referendariat eine größtmögliche Passung der angehenden Lehrkräfte erzielt werden.
Moderiert von Dr. Anna Rosen (Stellvertretende Abteilungsleitung Gymnasiales Lehramt) ging es anschließend für alle Teilnehmenden in den direkten Austausch. In Fächergruppen aufgeteilt wurden zentrale Themen wie die Übergänge zwischen den Phasen der Lehrkräftebildung sowie Zusammenarbeit und Lehrformate diskutiert. Auch Wünsche und Herausforderungen der Teilnehmenden wurden aufgegriffen, sowie konkrete Vorschläge für die zukünftige Kooperation gemacht.


Das erneute Zusammentreffen und der gemeinsame Austausch der Teilnehmenden aller Institutionen in diesem Rahmen wurde von vielen in der Abschlussrunde als sehr gewinnbringend bezeichnet. Die Veranstaltung „Bestens unterrichtet – Kohärenz in der gymnasialen Lehrkräftebildung“ wurde von der Abteilung Gymnasiales Lehramt der Universität, der School of Education FACE und dem Seminar für die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg organisiert, um die Kooperation in der gymnasialen Lehrkräftebildung am Standort Freiburg weiter zu stärken.