Bei der diesjährigen Zusammenkunft der School of Education FACE und ihren Partnerschulen standen die Projekte der Schulen in Kooperation mit den Hochschulen im Fokus: die Partnerschulen berichteten von ihren Erfahrungen und luden zu einer gemeinsamen Diskussion ein.
Schon in ihrer Begrüßung wiesen Prof. Dr. Frank Bezner (Stellvertretender Geschäftsführender Direktor) und Prof. Dr. Timo Leuders (Mitglied des Direktoriums) auf die Bedeutung des Schulnetzwerks hin, um im direkten Kontakt die Fragen aus der Praxis zu diskutieren. Dr. Barbara Skorupinski (Koordinatorin des Hochschul-Schulnetzwerks ), betonte in dem Auftakt, dass die Unterstützung bei der Vermittlung zwischen Forschungsprojekten und Schulen geschätzt und dass die Schulen von den Fortbildungen der Hochschulen profitieren – das Schulnetzwerk wird beidseitig als wichtige Ressource wahrgenommen. Beate Epting (Fort- und Weiterbildung) stellte abschließend einige Fortbildungen vor, die in diesem Jahr entwickelt und aktuell angeboten werden.
Die von den Partnerschulen vorgestellten Projekte zeigten dann in ihrer Bandbreite die Vielfalt der Möglichkeiten der Kooperationen zwischen Schulen und der School of Education FACE:
Von der Sommerbergschule, einer Grundschule in Buchenbach, wurde Material für den Mathematik-Unterricht sowie didaktisches Begleitmaterial erstellt. Beides, Materialpool und didaktische Begleitmaterialien, können von anderen Schulen ausgeliehen werden. Über das staatliche Seminar erhalten Lehramtsstudierende außerdem in der Ausbildungsphase die Gelegenheit, die Mathe-Werkstatt kennenzulernen und das Unterstützungsangebot zu nutzen.
Am Gymnasium Kenzingen entwickelten zwei Studierende des Master Bildungswissenschaften der Universität im engen Gespräch mit den Akteuren an der Schule, langfristig einsetzbare wissenschaftlich fundierte Evaluationstools für das Angebot der Berufsorientierung an Gymnasien (BOGY). Die Ergebnisse stehen zur Verfügung für die Bewerbung um das BORIS-Berufswahlsiegel und fließen direkt in die Weiterentwicklung des BOGY-Konzeptes ein.
Am Montessori-Zentrum ANGELL in Freiburg wurde in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Universität ein Projekt durchgeführt, in dem die Auswirkungen der Gestaltung von Lern- und Unterrichtsräumen auf das Lernen und das Wohlbefinden untersucht wurden. Während eines anspruchsvollen Umbaus des Schulhauses wurde Unterricht im Vergleich in noch nicht umgebauten sowie in umgebauten Räumen gehalten und in Interviews die Wirkung ermittelt.
Ausgehend von den Fridays-for-Future Demonstrationen wurde am Theodor-Heuss-Gymnasium in Freiburg eine Nachhaltigkeits-AG gegründet. Dafür gibt es zwei Strukturen: Erstens „Nachhaltigkeit durch alle Stufen“, d.h. Module, die im Curriculum eingebettet sind und in den Stufen fest verankerte Aktionen. Zweitens „Nachhaltigkeit durch das Schuljahr“ zwei Termine für die Schulgemeinschaft mit externen Partnern, Vorträge und Vorstellung von Klassenprojekten.
Die lebhaften Diskussionen bezogen sich vor allem auf die Übertragbarkeit der Projekte bzw. darauf, wie die Schulen von den vorgestellten Projekten und ihren Ergebnissen profitieren können. Vorgeschlagen wurde die Schaffung einer „Projekt-Börse“, eine virtuelle Plattform oder ein Ort der Begegnung zwischen Schulen, Studierenden mit ihren Projektvorschlägen und deren Betreuer*innen, um im direkten Austausch Forschungsfragen zu entwickeln.
Es zeigte sich einmal mehr, dass das Schulnetzwerk, in dem 10 Schulen aller Schularten kooperieren, für die beteiligten Schulen einen Mehrwert erzeugt und für die School of Education FACE eine Brennglas-Funktion hat, so dass auf kurzem Wege Informationen ausgetauscht werden und Feedback eingeholt werden kann.