Stets im Dialog – gemeinsam für die Lehrkräftebildung der Zukunft

Seit knapp sieben Jahren gibt es die School of Education FACE nun schon in Freiburg. Viele Lehramtsstudierende und Lehrkräfte kennen die „School“ aus verschiedenen Zusammenhängen. In welchen Bereichen die School of Education FACE tätig ist und wie sie, in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren und Akteurinnen, die Bildungslandschaft mit neuen Impulsen bereichert, zeigen wir in einem Beitrag für die Sommerausgabe der UNIversalis.

2018 wurde aus einer seit bereits vier Jahren bestehenden Kooperation der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg, dem „Freiburg Advanced Center for Education“ (FACE), die School of Education FACE gegründet, der seit 2019 auch die Hochschule für Musik Freiburg angehört.

In dieser gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtung bündeln die beteiligten Hochschulen ihre jeweiligen Stärken im Bereich der Lehrkräftebildung in Freiburg: Die School bietet Lehramtsstudierenden eine umfassende Unterstützung und Beratung auf ihrem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Es gibt sowohl gemeinsame (Drittmittel-)Forschungsprojekte im Verbund als auch Einzelvorhaben an den beteiligten Hochschulen im Bereich der Bildungsforschung, die vernetzt werden. Wichtige Elemente für eine zukunftsfähige Lehrkräftebildung werden wissenschaftlich weiterentwickelt, z. B. Digitalisierung, Professionsbezug und Internationalisierung. Der Transfer dieser gewonnenen Erkenntnisse findet durch Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte und in der Zusammenarbeit mit einem Schulnetzwerk statt. In Kollegs, wie z. B. dem interdisziplinären WisE („Wissenschafts- und Evidenzorientierung im Lehrer*innenberuf“) wird der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert.

Dialog und Zusammenarbeit mit- und untereinander sind für die School of Education FACE essentiell und inhärent: das Direktorium der School besteht aus sieben Professorinnen und Professoren aller drei Hochschulen, die beiden Geschäftsstellenleitungen kommen aus der Universität und der Pädagogischen Hochschule. Hier werden die Schnittstellen untereinander immer wieder verhandelt, abgestimmt, gepflegt und die Verschränkung von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften gefördert.

Die Kooperation findet aber nicht nur innerhalb der Partnereinrichtungen statt, sondern auch darüber hinaus: mit den verantwortlichen Institutionen und Akteuren der Lehrkräftebildung aller Schularten, wie dem Regierungspräsidium Freiburg, den Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung. Ein Ziel der Abstimmung unter den Akteuren und Akteurinnen am Standort ist es, die Kohärenz in der Lehrkräftebildung zu fördern. Auch die Einbeziehung der Expertise aus der Schulpraxis ist von großer Bedeutung, wie die Kooperation im Schulnetzwerk und besonders mit den Hochschulpartnerschulen zeigt.

Die Vernetzung mit allen Akteur*innen und in alle Richtungen sorgt für Innovationen in der Lehrkräftebildung und schafft gleichzeitig eine solide Basis für eine langfristige Verbesserung der Bildungsqualität.

Gruppenfoto der Direktor*innen der Schools mit der Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, mit Leitungsmit-gliedern der Schools of Education | Foto: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Darüber hinaus findet eine Zusammenarbeit mit den anderen sechs Schools of Education in Baden-Württemberg statt. Ursprünglich entstanden aus Programmen wie der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, haben sich die Schools durch die Hochschulfinanzierungsvereinbarung als dauerhafte Strukturen etabliert. Die Schools of Education in Heidelberg, Konstanz, Stuttgart/Ludwigsburg, Tübingen, Karlsruhe, Freiburg und jetzt auch Schwäbisch-Gmünd/Ulm, sind ein ständig wachsendes Netzwerk, das als Impulsgeber die Bildung und Lehre aktiv mitgestaltet und eine bildungspolitische Rolle einnimmt. Gerade in Zeiten des Lehrkräftemangels sowie aktuellen Diskussionen über alternative Zugangswege zum Lehramt und der damit verbundenen Herausforderungen, stellt die Qualitätssicherung in der Lehrkräftebildung eine zentrale Aufgabe dar.

In Stellungnahmen und Gutachten, etwa von der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission oder dem Wissenschaftsrat, wurde immer wieder die dringende Notwendigkeit betont, die Qualität der Lehrkräftebildung zu sichern. Die Direktor*innen der Schools of Education, unter Ihnen Prof. Dr. Katharina Loibl (Pädagogische Hochschule Freiburg), Geschäftsführende Direktorin der School of Education FACE, und Prof. Dr. Frank Bezner (Universität Freiburg), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor, präsentierten Anfang des Jahres der Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in einem gemeinsamen Diskussionspapier acht zentrale Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Die Empfehlungen zielen darauf ab, die spezifischen Strukturen der Lehrkräftebildung in Baden-Württemberg optimal zu berücksichtigen und stellen sicher, dass die Lehrkräftebildung nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ den Anforderungen gerecht wird. „Der Austausch mit der Ministerin war sehr offen und konstruktiv“ berichtet Prof. Dr. Katharina Loibl. „Wir freuen uns, dass sie unseren Empfehlungen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Das ist ein wichtiges Signal, dass die gemeinsame Zusammenarbeit weiter gestärkt wird.“

Ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung einer gemeinsam entwickelten wissenschaftlich fundierten Lehrkräftebildung auf Landesebene bildete die im Februar 2025 organisierte Auftaktveranstaltung zur Gründung des Verbunds Lehrkräftebildung Baden-Württemberg. In diesem landesweiten Verbund wollen künftig die lehrkräftebildenden Hochschulen und Ministerien für eine innovative und qualitativ hochwertige Lehramtsausbildung zusammenarbeiten und nicht zuletzt auch die Attraktivität für ein Lehramtsstudium in Baden-Württemberg steigern.

Dialog fördern und Zusammenarbeit stärken – auch das trägt zu einer exzellenten Lehrkräftebildung bei. Die School of Education FACE wirkt mit ihrer aktiven, forschenden und gestaltenden Rolle entscheidend an der Zukunftsfähigkeit des Bildungswesens mit. Hier finden Sie mehr Informationen zur der Initiative der Schools in Baden-Württemberg.

Dieser Beitrag ist in der Sommerausgabe 2025 der UNIversalis erschienen.