Ausbildungsberaterinnen und -berater im Dialog mit Hochschule und betreuenden Dozierenden des Semesterpraktikums

Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen der Pädagogischen Hochschule und den Ausbildungsberaterinnen und -berater der Studierenden innerhalb ihres Semesterpraktikums sind essentiell für ein gelingendes Praxiserfahren der Studierenden.
Am 10.03.2017 wurde ein Gesamttreffen der Ausbildungsberaterinnen und -berater der Pädagogischen Hochschule vom Zentrum für Schulpraktische Studien der PH (kurz: ZfS) in Kooperation mit dem Praxiskolleg ausgerichtet.

Nach der Begrüßung durch den Rektor der Pädagogischen Hochschule, Prof. Dr. Ulrich Druwe, hob der Leiter des ZfS, Prof. Dr. Lars Holzäpfel, die Bedeutung des Semesterpraktikums für die Studierenden vor und bedankte sich für die hervorragende Arbeit der Ausbildungsbeteiligten an den Schulen.

Thomas Kanstinger, stellvertretender Amtsleiter des Staatlichen Schulamts Freiburg, begrüßt die Zusammenarbeit zwischen dem Schulamt und der PH im Rahmen der Ausbildung der Ausbildungsberaterinnen und -berater und unterstreicht die Wichtigkeit der kontinuierlichen Weiterqualifizierung dieser Personengruppe. Um eine systematische Weiterqualifizierung gewährleisten zu können, hat das ZfS um Dr. Jutta Nikel, Geschäftsführerin des ZfS, das Weiterqualifizierungskonzept „Praxisphasenbetreuung PLUS (PraBe+)“ entwickelt. Dieses Konzept wurde bei der Veranstaltung vorgestellt und richtet sich adressatenspezifisch an Ausbildungsberaterinnen und -berater sowie Ausbildungslehrkräfte. Es bietet vielfältige Fortbildungsformate an. Vorgesehen sind hierbei Gesamttreffen der Ausbildungsberaterinnen und -berater an der PH in jedem Semester, Fortbildungen in grundlegenden Bereichen wie ‚Organisieren und Koordinieren von Schulpraktika‘ oder ‚Beratungskompetenz sowie das Erstellen eines „schulischen Ausbildungskonzepts“ und das Lernen in offenen Formaten(z.B. kollegiale Hospitation).

Die Möglichkeit, dass Qualifizierungsleistungen von einzelnen Personen in ein Zertifikat zur „Begleitung von Professionalisierungsprozessen in der Lehramtsausbildung“ einfließen können, sieht  Herr Kanstinger als äußert positiv für den Weiterbildungsbereich. Die Kooperation kann im Zuge dessen noch intensiver zwischen dem Staatlichen Schulamt Freiburg, dem ZELF (Zentrum für Lehrerfortbildung Freiburg), dem ZfS und den ISP-Schulen stattfinden.

Im Anschluss berichtete Christine Menzer, akad. Mitarbeiterin des ZfS, über aktuelle Evaluationsergebnisse der jedes Semester stattfindenden Befragung unter den ISP-Studierenden. Hierbei wird insgesamt eine hohe Zufriedenheit der Studierenden mit dem ISP festgestellt. Die Zufriedenheit wird u.a. auf die gute Betreuung an den Schulen und auf die Möglichkeit Praxiserfahrungen  (v.a. hinsichtlich des Unterrichtens) zu sammeln, zurückgeführt. Als eher schwierig schätzen die Studierenden die Theorie-Praxis-Verknüpfung innerhalb ihres Praxissemesters an. Um in genau diesem Bereich eine Verbesserung zu erreichen, ist eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsbeteiligten an Schule und Hochschule notwendig. Hierfür ist u.a. vorgesehen, dass Ausbildungsberaterinnen und -berater detaillierter darüber informiert werden, was bisherige fachliche Inhalte im Studium waren und was in den Begleitseminaren zum Praxissemester mit den Studierenden fokussiert wird.

Im vergangenen Jahr wurden bezüglich einer besseren Theorie-Praxis-Verknüpfung und einer optimierten Kooperation zwischen den Schulen und der PH zwei Arbeitskreise eingerichtet. Diese stellten Ihren Arbeitsstand vor und luden jeweils zur Diskussion ein.

Nach einer kurzen inhaltlichen Einführung durch Frau Menzer, kam der Arbeitskreis „Schulisches Ausbildungskonzept“ zu Wort, der sich aus einer kleinen Gruppe freiwilliger  Ausbildungsberaterinnen und -berater unterschiedlicher Schulformen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZfS zusammensetzt. Stellvertretend für die Gesamtgruppe äußerten sich sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren Erfahrungen mit der Verschriftlichung ihres schulischen Ausbildungskonzepts auf der Basis einer gemeinsam erarbeiteten Gliederung. Sie betonten die Chancen, die diese Arbeit bietet und setzten sich auch kritisch mit den Herausforderungen des Prozesses auseinander. Vorteile werden in der jetzt möglichen Transparenz und Vergleichbarkeit gesehen, wie auch im Dialog mit den anderen Mitgliedern des Arbeitskreises. Ebenso konnte Klarheit geschafft werden, welche weiteren Potenziale entwickelt werden können. Mehrfach hervorgehoben wurde zudem, dass die Dokumentation schulischer Praktiken mehr Verbindlichkeit schafft und zu einer Art Selbstverpflichtung führen kann. Dennoch sei es durchaus herausfordernd gewesen, sich zu den einzelnen Punkten Gedanken zu machen, sich die Zeit zu nehmen und alleine zu formulieren. Als besonders schwierig wurde das Finden von Möglichkeiten zum Theorie-Praxis-Bezug gesehen. Im Allgemeinen sind die Erfahrungen des Arbeitskreises mit der Verschriftlichung durch weg positiv. Eine anschließende Diskussion mit dem Plenum bot die Möglichkeit für Rückfragen und Kommentare der Kolleginnen und Kollegen.

Nach einer kurzen Kaffeepause wurde der Arbeitskreis „ISP-Begleitung Dozierende“ von Ulrike Dreher, akadem. Mitarbeiterin des ZfS und Praxiskolleg (FACE), vorgestellt. Das Grundanliegen dieses Arbeitskreises ist in erster Linie die Verschriftlichung von Kernelementen der Begleitseminare, um eine größere Transparenz für die Kooperation mit den Schulen im Semesterpraktikum herzustellen. Der Wunsch nach einem intensiveren Austausch erfolgt sowohl von Seiten der ISP-Schulen, als auch von Seiten der PH. Zunächst arbeiten fünf Pilotfächer (Geographie, Chemie, Deutsch, Geschichte, Mathematik) eine Struktur aus, wie die Inhalte der Begleitseminare für die Ausbildungsberaterinnen und -berater sowie Ausbildungslehrkräfte aufbereitet werden können. In einem zweiten Schritt werden dann alle Fächer in die Arbeit des Arbeitskreises mit eingebunden.
Die anwesenden Fachvertreterinnen und -vertreter, Barbara Hanke (Geschichte), Reinhold Haug (Mathematik) und Michael Müller (Geographie), konnten die Gespräche mit den Ausbildungsberaterinnen und -berater im Rahmen einer Austauschphase sehr gut nutzen, um abzufragen, welche Austauschformate und Inhalte die Schulen benötigen, um auch ihrerseits die Studierenden bei einer gelingenden Theorie-Praxis-Verknüpfung zu unterstützen. Ergebnisse dieser Gespräche können im Anschluss in die weitere Arbeit der Dozierenden im Arbeitskreis einfließen. Der direkte Austausch zwischen allen Beteiligten wurde als sehr sinnvoll und anregend empfunden.
Abschließend stellte das Praxiskolleg (FACE), vertreten durch Ulrike Dreher und Dr. Martina von Gehlen, seine Arbeit vor. Innerhalb der angestrebten Kohärenz zwischen Theorie und Praxis in allen drei Phasen der Lehrerbildung, wird auf die Möglichkeit verwiesen, zu einer Hochschulpartnerschule zu werden bzw. die Hochschulpartnerschaft auf mehrere Felder auszuweiten. Da die ISP-Schulen schon sehr intensiv auf dem Feld der Praxisphasenbetreuung mit der Hochschule kooperieren, können sie direkt den Status Hochschulpartnerschule erwerben. Über die Möglichkeiten, wie das Signet und die inhaltliche Beschreibung auf der Schulhomepage eingepflegt werden kann, informierten Frau Dreher und Frau von Gehlen. Die Kooperation eröffnet Lehrkräften an der Hochschulpartnerschule den Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen, Informationen zu Ausbildungsinhalten sowie zu Fort- und Weiterbildungsangeboten. Hierzu können weitere Informationen über die Homepage des Praxiskollegs abgerufen werden.
Weitere anstehende Veranstaltungstermine sind zudem über hier  vorzufinden. Besonders wird auf die Tagung zu der Praxisphasenbetreuung in der Lehrerbildung am 22.09.2017 an der Pädagogischen Hochschule hingewiesen. Hierzu werden gerne auch Wünsche und Anregungen entgegengenommen, damit diese Veranstaltung für alle Teilnehmenden so interessensorientiert wie nur möglich gestaltet werden kann. Diesbezüglich wird auch ein paritätisch besetzter Planungsausschuss initiiert, der sich am 03.04.2017 trifft.

Das Gesamttreffen der Ausbildungsberaterinnen und -berater eröffnet erneut weitere Perspektiven zur Intensivierung der Theorie-Praxis-Verzahnung in den Praxisphasen von Lehramtsstudierenden. Der direkte Austausch zwischen allen Beteiligten, die Lehramtsstudierende im Semesterpraktikum betreuen ist eine wertvolle Unterstützung in dieser Arbeit.