10 Fragen an Prof. Dr. Thade Buchborn

Prof. Dr. Thade Buchborn ist seit 2015 Studienbereichsleiter für das Lehramt Musik an der Hochschule für Musik Freiburg (HfM) und seit dem Beitritt der HfM zur School of Education FACE im November 2019 Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Musikhochschule und das Lehramtsstudium des Fachs Musik. Er vertritt außerdem die HfM in zwei Gremien der School, dem Direktorium und dem Gemeinsamen Studienausschuss. In unseren 10 Fragen erfahren Sie mehr über ihn und seine Verbindung zu FACE.

Nach seinem Studium der Musik, Germanistik und Erziehungswissenschaften für das Lehramt in Detmold und Bielefeld sowie ersten Unterrichtstätigkeiten und Modellversuchen in Deutschland und Österreich promovierte Prof. Dr. Thade Buchborn an der Hochschule für Musik Detmold zum Thema „Neue Musik im Musikunterricht mit Blasinstrumenten“ bei Prof. Dr. Ortwin Nimczik. Die folgenden beruflichen Stationen führten ihn zunächst an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er eine Universitätsassistenz innehatte sowie in der Lehre tätig war. Anschließend entschloss er sich zur Aufnahme eines Referendariats am Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach in Berlin und war in dessen Folge als Gymnasiallehrer für Musik und Deutsch sowie als Fachseminarleiter an der Schulfarm Insel Scharfenberg tätig. Seit 2015 ist Prof. Dr. Thade Buchborn Professor für Musikpädagogik sowie Studienbereichsleiter für das Lehramt Musik an der Hochschule für Musik in Freiburg. Er ist Board Member der EAS (European Association for Music in Schools). Aktuelle Forschungsprojekte fokussieren das Komponieren im Musikunterricht, Interkulturalität und Musikunterricht sowie soziologische Aspekte musikalischer Bildung. In Freiburg ist Thade Buchborn in der Leitung der Projekte KoMuF – Kooperative Musiklehrer*innenbildung Freiburg und MOkuB – Musikvereine als Orte kultureller Bildung, welche im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden.

1. Was verbinden Sie persönlich mit FACE? Was ist Ihre Motivation?

Für mich macht der intensive kollegiale Austausch in FACE Freiburg zu einem sehr attraktiven Arbeitsort. An der Musikhochschule sind wir Wissenschaftler*innen in der Minderheit. Dafür arbeite ich eng mit hoch qualifizierten Künstler*innen zusammen und profitiere von ihrem künstlerisch-kreativen Denken und den Erfahrungen, die sie im Kontext ihrer internationalen Konzerttätigkeit in Jazz, Neuer Musik und Klassik sammeln. An den anderen Institutionen treffe ich ganz andere Kolleg*innen: An der engen Zusammenarbeit mit der PH schätze ich den Austausch in der Musikpädagogik, der empirischen Sozial- und Bildungsforschung und in den verschiedenen Fachdidaktiken. Mit der Universität arbeitet die Musikhochschule in der Lehrer*innenbildung schon seit langem eng zusammen. Hier erlebe ich als Studiengangsleiter, dass die institutionellen Schnittstellen durch FACE optimiert werden und das inhaltlich gut etablierte gemeinsame Studienprogramm organisatorisch besser funktioniert.

2. Warum sollte man Lehramt in Freiburg studieren?

Freiburg hat sowohl fachlich als auch als Stadt viel zu bieten: Die Fahrraddistanzen, das grüne Mindset, eine leidenschaftliche Fußballkultur, die Nähe zur Natur, eine schöne Altstadt, den Verbund der drei fachlich exzellent aufgestellten Hochschulen, die Lage im Dreiländereck, die Offenheit und das Wetter in ‚Badisch California‘ – was will man mehr?

3. Was würden Sie Lehramtsstudierenden zu Beginn ihres Studiums raten?

Das fantastische und vielfältige Angebot des (Musik-)Studiums verleitet zu Studienbeginn dazu, ‚alles mitnehmen‘ zu wollen. Machen Sie im ersten Semester nur das, was Sie müssen. So haben Sie Zeit, sich zu orientieren, die Möglichkeiten des Studiums zu erkunden, Konzerte zu hören und Freunde zu finden. Auch im zweiten Semester gibt es noch ein tolles Angebot.

4. Welche Erfahrungen bzw. welches Erlebnis aus Ihrer Schulzeit war / waren prägend für Sie?

Ich habe in der AG Musiktheater, im Schulchor und in der Big Band meine Leidenschaft für die Musik entdeckt. Die Schule war dadurch für mich nie nur ein Lernort. Das hat mich als Musiker und Pädagoge gleichermaßen inspiriert und war schließlich der Impuls für mich Musiklehrer zu werden.

5. Was war Ihr letztes „Lernerlebnis“ (beruflich oder privat)?

Beim Lego-Spielen mit meinem Sohn bewundere ich täglich, wie ernsthaft und hartnäckig er seine Ziele und Ideen verfolgt. Dabei lerne ich von ihm, dass man (fast) alles bauen bzw. erreichen kann, wenn man an seine Ziele glaubt und in der Durchführung flexibel bleibt …

6. Worauf könnten Sie niemals verzichten?

Auf Auszeiten in den Wellen und am Strand.

7. Mit wem würden Sie gerne einen Tag im Leben tauschen, und warum?

Puh … Keine Ahnung. Ich würde mit vielen Menschen gerne tauschen, einfach nur um herauszufinden, wie die Welt durch andere Augen aussieht …

8. Welche Lektüre oder welcher Film hat Sie besonders beeindruckt?

Ich habe vor kurzem die Dokumentation „Free Solo“ gesehen, in der Alex Honnold porträtiert und seine free solo Besteigung des El Capitan begleitet wird. Das hat mich tief beeindruckt, auch wenn ich mit ihm auf keinen Fall tauschen will …

9. Was ist Ihr Lieblingsort in Freiburg?

Die Dreisam und der Stadtgarten im Sommer.

10. Was ist Ihr persönliches Motto?

Beruflich erinnert mich das Motto “Music is what people do” immer wieder daran, worauf es wirklich ankommt.

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