Gymnasium Kenzingen ist Hochschulpartnerschule

Im feierlichen Rahmen unterschrieben am 13.09.2017 Heribert Hertramph, Schulleiter des Gymnasiums Kenzingen, Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck, Amerikanist an der Uni Freiburg, und Prof. Dr. Lars Holzäpfel, Mathematikdidaktiker der PH Freiburg, den Kooperationsvertrag als Hochschulpartnerschule. Die 84 Lehrer*innen des Gymnasiums sind damit nun eingebunden in eine enge Partnerschaft zwischen der Schulpraxis und Angeboten der wissenschaftlichen Forschung sowie Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Rahmen des Freiburger Advanced Center of Education (FACE).

v. li. n. re.: vorne Prof. Dr. Lars Holzäpfel (PH Freiburg), Heribert Hertramph (Schulleiter Gymnasium Kenzingen), Prof. Dr. Wolfgang Hochbruck (Universität Freiburg) dahinter: Dr. Martina von Gehlen (Koordination Praxiskolleg/FACE), Susanne Mahler-Müller, Dr. Edith Michel, Nikolaus Gündel, Blitz, Carla Schehr, Luisa Scheufler

 

Ausgangspunkt für die Annäherung war ein Workshop zum Thema „Heterogenität“ von Dr. Patrick Blumschein (PH Freiburg) im Rahmen des letzten pädagogischen Tages. Es folgte die Teilnahme an Vernetzungsveranstaltungen, z.B. „Community of Practice“, und Besuch der Ringvorlesung „Lehr- und Lernperspektiven – Impulse aus der Forschung für Schule und Unterricht“, die viele Lehrkräfte des Kollegiums davon überzeugten, von einer Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg profitieren zu können.

Es hat mich elektrisiert, wie durch solche Angebote eine Brücke zur gemeinsamen Verbesserung der Lehrerbildung gebaut werden können!“ erzählt Frau Mahler-Müller, die als eine von drei Lehrkräften am Gymnasium und Ansprechpartnerinnen die Kooperation begleiten wird. Durch die zahlreichen Aktivitäten der Schule gibt es bereits viele mögliche Anknüpfungspunkte, trat im Rahmen der feierlichen Unterzeichnung zutage: Schwerpunkte der Schule liegen im internationalen Schulaustausch, in eigenen Profilen der Oberstufe (Kunst, Wirtschaft) und besondere Begleitungskonzepte für die Schüler*innen durch ein Lehrer-Schüler-Mentoring und intensive Lernbegleitgespräche mit Feedback.

„Menschen entwickeln sich“ – ist ein zentraler Leitsatz für die Schulentwicklungsgruppe, die es seit vier Jahren bereits am Gymnasium gibt, erläutert Dr. Hans-Martin Blitz. „Für die motivierten Gymnasiallehrer*innen ist es wichtig, im Rahmen der Kooperation eigene Schwerpunkte setzen zu können“, erläutert Herr Hertramph.

In diesem Gymnasium ist ein unglaubliches Engagement des Kollegiums wahrnehmbar – das beeindruckt und macht neugierig auf Impulse aus der Praxis für die Gestaltung der gemeinsamen Kooperation und das Ziel der eng vernetzten Lehrerbildung in Theorie und Praxis“ – Prof. Lars Holzäpfel verweist darauf, dass es im engen Kreis der Hochschulpartnerschulen darauf ankommt, gemeinsam kreativ zu werden und auf den Erfahrungen im Projekt und der Schule aufzubauen. Die Hochschulpartnerschaft schafft dabei Verbindungen und Verbindlichkeit für die Zusammenarbeit. Ein nächster Schritt könnte z.B. darin bestehen, in ein von der Schule ausgewähltes Forschungsprojekt der Unterrichts- und Bildungsforschung die Expertise der Lehrkräfte einzubringen – davon profitieren beide Seiten.

Die Bezeichnung „Hochschulpartnerschule“ erhalten Schulen, die mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg und/oder der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eng zusammenarbeiten. Gebündelt werden diese Kooperationen im sog. „Praxiskolleg“, das unter dem Dach des Freiburg Advanced Center of Education (FACE) angesiedelt ist. Das Praxiskolleg fungiert als Plattform für eine intensive Vernetzung zwischen der Schulpraxis und der Bildungsforschung sowie im Bereich der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.

Mit der Schaffung von Hochschulpartnerschulen werden zum einen schon länger bestehende Verbindungen (z.B. im Bereich der schulischen Praktika) stärker herausgestellt. Darüber hinaus gilt es, weitere verbindliche Partnerschaften (z.B. im Bereich der Unterrichts- und Bildungsforschung, im Mentoring und/oder im Bereich der Fort- und Weiterbildung) zwischen Schulen und den Hochschulen im Raum Freiburg aufzubauen. Die Zusammenarbeit kann somit über verschiedene Schwerpunkte ausgestaltet werden. Die Vergabe des Status „Hochschulpartnerschule“ ist je nach Schwerpunkt an unterschiedliche Kriterien gebunden.

(Dr. Martina von Gehlen)

 

Weitere Informationen:

Bericht zur Hochschulpartnerschaft in der Badischen Zeitung
Gymnasium Kenzingen