Evaluation des Orientierungspraktikums an der Universität: alle Akteure einbinden

Inwiefern das kooperative, innovative und kohärente Konzept des Freiburger Orientierungspraktikums die Wünsche und Hoffnungen der Beteiligten erfüllt, wird regelmäßig evaluiert. Nicht nur in der Konzeption, auch in der Evaluation und Verbesserung des OSP werden alle Akteure eingebunden. Die Rückmeldungen von Studierenden und betreuenden Lehrkräften zeigen ein sehr positives Bild.

Ablauf der Evaluation

Alle bisher durchgeführten Orientierungspraktika wurden umfangreich evaluiert. Die beteiligten Akteure wurden mittels verschiedener Evaluationsdesigns befragt (Fragebogen für die Studierenden, Evaluationsworkshop/ schriftliches Feedback für die Lehrkräfte der Vor- und Nachbereitung, Onlinebefragung der betreuenden Ausbildungslehrkräfte an den Schulen). Darüber hinaus wurden die von den Studierenden zu bearbeitenden Aufgaben anhand von Qualitätskriterien gesichtet. Alle Rückmeldungen und Ergebnisse der Evaluation werden so weit wie möglich bei der inhaltlichen Überarbeitung und auch bei der organisatorischen Optimierung nach jedem durchgeführten OSP berücksichtigt. In diesen Prozess sind die beteiligten Kooperationspartner mit einbezogen.

Gesamtbilanz

In der Gesamtschau aller Bewertungen zeigt sich ein sehr positives Bild, die wesentlichen Zielsetzungen des Orientierungspraktikums werden erreicht: 1. die Reflexion und Überprüfung der Studien- und Berufswahl und 2. die Verzahnung von bildungswissenschaftlichen Befunden mit schulpraktischen Erfahrungen im Sinne einer kohärenten Theorie-Praxis-Verknüpfung.

Rückmeldungen der einzelnen Akteure

Es folgen einige zentrale Befunde und Rückmeldungen der jeweiligen Akteure aus der diesjährigen Evaluation.

Sehr positiv hervorgehoben werden von den Studierenden die

  • hohe fachliche Kompetenz der Lehrkräfte in der Vor- und Nachbereitung,
  • die lebendige und motivierende Gestaltung der Vor- und Nachbereitungsworkshops,
  • der intensive Erfahrungsaustausch nach dem Schulpraktikum und
  • der hohe Praxisbezug zum Schulalltag

Generell ist die Rückmeldung zum Praktikum fast durchgehend sehr gut, die Studierenden werden an den Schulen sehr gut aufgenommen und bestens betreut. Der Kontakt zu den Ausbildungslehrkräften bzw. zu den betreuenden Lehrkräften war für die Studierenden sehr unterstützend und hilfreich. Natürlich gibt es von Seiten der Studierenden auch inhaltliche Veränderungsvorschläge, z.B. eine Ausweitung der eigenen Unterrichtstätigkeit oder auch eine Reduzierung der Portfolioaufgaben. Die Rückmeldungen aus der Onlineumfrage an den Praktikumsschulen sind insgesamt sehr positiv.

Die Studierenden sind in der Regel gut bis sehr gut vorbereitet auf das Praktikum und bearbeiten die Aufgaben selbständig und gewissenhaft. Für manche Studierenden ist der Wechsel von der Schüler*innenrolle zur angehenden Lehrkraft noch schwierig.

Die überwiegende Mehrheit der betreuenden Lehrkräfte an den Schulen schätzt ihren Betreuungsaufwand als passend bzw. als angemessen ein. Die Lehrkräfte der begleitenden Veranstaltungen sind mit den zur Verfügung gestellten Materialien für die Vor- und Nachbereitungsworkshops und der organisatorischen Betreuung insgesamt sehr zufrieden. Darüber hinaus würde die inhaltliche und organisatorische Überarbeitung in den letzten zwei Jahren sehr begrüßt. Besonders die didaktisch-methodische Überarbeitung der einzelnen Module hat zu deutlich mehr Transparenz und Übersichtlichkeit in den Aufgabenstellungen geführt. Die Arbeit mit den Studierenden erleben die Lehrkräfte als sehr konstruktiv, engagiert und aufgeschlossen.

Bewertung der Portfolioarbeit

Die Qualität der eingereichten Portfolios ist insgesamt auf einem guten Niveau, wobei im Vergleich zu den ersten Durchläufen eine verbesserte Reflexionstiefe in Hinblick auf Bezugnahme auf bildungswissenschaftliche Theorien festzustellen ist. Trotzdem haben Studierende mitunter Mühe, Theorie in der Praxis zu erleben und zu beschreiben. In der Gesamtwertung wurde die Portfolioarbeit im Vergleich zu den beiden Vorjahren positiver eingeschätzt, d.h., die Studierenden haben den Mehrwert der Portfolioarbeit für die Reflexion der gemachten Erfahrungen besser wahrnehmen bzw. erkennen können.

In Bezug auf die Studien- und Berufswahl zeigen die Portfolios der Studierenden oftmals ein sehr hohes Engagement und eine ausgeprägte Motivation für den Lehrer*innenberuf. An der Universität Freiburg haben dieses Jahr 384 Studierende das komplette Modul Bildungswissenschaften erfolgreich absolviert.

Evaluationsberichte zum Nachlesen

Die Evaluationsberichte zum OSP ab WS2015/16 können auf der Seite zum Orientierungspraktikum eingesehen werden. Der aktuelle Bericht für das Wintersemester 2018/19 wird zeitnah nach der Sommerpause zur Verfügung stehen.

Weiterlesen:

Erfahren Sie im Beitrag „Das Freiburger Konzept des Orientierungspraktikums: kooperativ, innovativ und kohärent“ alles über das von der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg gemeinsam entwickelte OSP-Konzept mit Fokus auf die systematische Verknüpfung von bildungswissenschaftlichen Erkenntnissen und schulpraktischen Erfahrungen.