Fortbildung mit großem Zulauf: „Online- und Hybridunterricht – Konzepte, Methoden und Reflexion“

Durch die Corona-Pandemie wurden Lehrkräfte vor die Herausforderung gestellt, ihren Unterricht online zu gestalten. Fast beiläufig entstand die Möglichkeit, Mitstreiter einer umfassenden digitalen Transformation zu werden. Dabei wurde schnell deutlich, dass der traditionelle Präsenzunterricht nicht eins zu eins auf ein Online-Format übertragbar ist. Stattdessen sind neue didaktische Modelle für einen gelingenden Onlineunterricht gefragt. Im Rahmen der dreiteiligen Fortbildung „Online- und Hybridunterricht – Konzepte, Methoden und Reflexion“ konnten sich die teilnehmenden Lehrkräfte im Bereich der digitalen Lernkulturen erproben.

Foto: Dejan Mihajlovic – Screenshot aus der Online-Fortbildung

Anstatt angesichts der coronabedingt rasanten Entwicklungen zu verzagen, plädieren die Referenten (Realschullehrer in Freiburg und Referent beim Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung BaWü) und Philippe Wampfler (Gymnasiallehrer und Dozent für Deutschdidaktik an der Universität Zürich) für ein aktives und mutiges Aufbauen und Mitwirken an einer Kultur der Digitalität an Schulen, die auch außerhalb von Ausnahme-Szenarien längst notwendig geworden ist.

Die Referenten vermittelten in der ersten Synchron-Sitzung der Online-Fortbildung zunächst ein Grundverständnis für den Online- und Hybridunterricht, der einen wesentlichen Bestandteil einer zeitgemäßen Lernkultur darstellt. Die Teilnehmenden erarbeiteten in der anschließenden Selbstlernphase Konzepte für ihre individuelle Unterrichtsgestaltung und stellten sie sich in einer erneuten Sitzung gegenseitig vor. Gemeinsam konkretisierten sie die Konzepte, um sie dann in der Praxis zu erproben und schließlich deren Umsetzung zu auszuwerten und zu reflektieren.

Es zeigte sich, dass die Erwartungen und der Lernstand der teilnehmenden Lehrkräfte sehr heterogen waren. Während Manche prinzipiell an der Kultur der Digitalität und damit verbundenen Konzepten interessiert waren, wünschten sich andere hauptsächlich Infos zu ganz konkreten Tools und ihren Verwendungsmöglichkeiten. So war es eigentlich gar nicht möglich, ein Angebot zu schaffen, das alle dort bediente, wo Lernbedarf auszumachen war. Und obwohl es nicht als Fokus der Fortbildung geplant war, machten sich die Referenten mit sehr bemerkenswertem Einsatz daran, auch den Wünschen der großen und heterogenen Gruppe nach technischen Tutorials nachzukommen.

Ziel der Fortbildung war, die Teilnehmenden zu befähigen, auf Basis der wesentlichen Grundsätze einer zeitgemäßen Lernkultur sowie entlang der Gütekriterien für Online- und Hybridunterricht eigene Konzepte zu erarbeiten und diese umzusetzen.

Die Teilnehmenden gaben in der Evaluation an, dass Ihnen die Thematisierung z.B. folgender Fragen im Verlauf der Fortbildung geholfen hat, das Gelernte in ihrer Unterrichtspraxis anwenden zu können:

  • Wie kann ich als Lehrkraft in einer Online-Lernumgebung Schülerinnen und Schüler aktivieren und „am Ball halten“?
  • Welche Online-Tools und Methoden sind dafür hilfreich und wie kann ich sie anwenden?
  • Wie kann ich als Lehrkraft und Multiplikator/in an meiner Schule die Suchbewegung nach neuen guten Unterrichtsmethoden fördern, ohne dabei das Rad neu erfinden zu müssen?

Philipp Wampfler: „Ideal war, dass wir uns drei Mal treffen konnten. In der letzten Sitzung war meine Stimmung dann leicht euphorisch, weil ich den Eindruck hatte, dass unsere zentralen Botschaften angekommen sind.“

Die Lehrkräfte blieben über alle drei Termine der Fortbildung am Ball und Viele schlossen sie mit der Überzeugung ab, dass Lernende im Online-Unterricht mindestens genauso viel lernen können wie in der Präsenzzeit.

Besonders der hohe Praxisbezug der Fortbildung sowie das Engagement und die Expertise der Referenten wurden positiv hervorgehoben.

Aus der Evaluation:

„Gut gefallen haben mir die tollen Referenten, die Ahnung haben vom dem, was sie erzählen und die begeistern können.“
„Das Menschenbild, das uns vermittelt wurde, nehme ich auch für mich mit: Schüler*innen wollen lernen – es muss nur interessant genug gemacht sein!“
„Den Austausch mit Kolleg*innen von anderen Schularten und mit anderen Systemen habe ich als sehr positiv empfunden.“

Dejan Mihajlović, Philippe Wampfler, Beate Epting und Aliena Kempf