Wie können Lehrkräfte Studierenden im Schulpraktikum konstruktiv Feedback geben?

Das Begleiten von Studierenden im Rahmen eines Schulpraktikums stellt eine wichtige und gleichzeitig herausfordernde Aufgabe von Ausbildungslehrkräften dar. Dabei ist die Betreuung von Studierenden im Schulpraktikum nicht schulartspezifisch. Aus diesem Grund wurde im März 2023 im Rahmen der School of Education FACE bereits zum zweiten Mal eine Fortbildung für Ausbildungslehrkräfte/Mentor:innen aller Schularten durchgeführt.

Fotos: Lisa Haeussler und Lisa Werz

Studierende des Lehramts an der Universität Freiburg absolvieren zu Beginn ihres Studiums ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum und in der Masterphase das Schulpraxissemester, das zwölf Schulwochen umfasst. Studierende der Pädagogischen Hochschule absolvieren ebenfalls ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum nach dem ersten Semester sowie das Integrierte Semesterpraktikum, das sechzehn Wochen dauert. Studierende der Primarstufe absolvieren dieses Praktikum am Ende ihres Bachelorstudiums, während Studierende der Sekundarstufe es zu Beginn ihres Masterstudiums durchlaufen.

Das Feedback der betreuenden Lehrkräfte zu den Einsätzen im Unterricht bietet den Studierenden wertvolle Lernmöglichkeiten. In der Fortbildung lernten die teilnehmenden Lehrkräfte, wie sie konstruktives Feedback geben können, das von den Studierenden als wertvolle Lernchance wahrgenommen wird. Das Ziel der Fortbildung bestand darin, die Feedback- und Beratungskompetenzen der Ausbildungslehrkräfte zu stärken.

Unter der Leitung von Dr. Patrick Blumschein und Dr. Heiko Oberfell von der PH Freiburg setzten sich die Lehrkräfte mit den möglichen Schwierigkeiten in Beratungssituationen auseinander und erfuhren, wie man ihnen erfolgreich begegnen kann.

Am ersten Tag tauschten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen aus und behandelten theoretische Konzepte zum Thema Feedback. Sie erörterten zunächst, was in einem Feedbackgespräch vermieden werden sollte, wodurch amüsante Beispiele entstanden, die aufzeigten, was alles schiefgehen kann. Anschließend wurden im Plenum die Merkmale eines erfolgreichen Feedbacks erläutert. Besondere Bedeutung kommt dabei der Objektivität zu, da das Feedback beschreibend sein sollte und nicht bewertend oder interpretierend.

Die Fortbildung umfasste zudem Videos mit Unterrichtsbeispielen, die auf anschauliche Weise zur Reflexion der eigenen Beratungskompetenzen anregten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil bestand im praktischen Üben von Feedbackgesprächen. Die Teilnehmenden übernahmen zunächst die Rolle der Person, die die im Video gezeigte Unterrichtsstunde gehalten hatte, und anschließend die Rolle der Person, die Feedback gab.

Dieses praktische Training wurde durch verschiedene Theorien gerahmt, wie beispielsweise “Die vier Seiten einer Nachricht” von Schulz von Thun sowie die Feedbackformen nach Hattie und Timperley. Die Lehrkräfte erhielten von den Referenten Verweise auf weiterführende Theorien, die sie zwischen den Fortbildungsterminen oder auch nach der Fortbildung selbst nachschlagen konnten.

Die Teilnehmenden wurden ermutigt, das Gelernte in Feedbackgesprächen zwischen den Terminen anzuwenden und Videos davon aufzunehmen. Während des zweiten Termins, der einige Wochen später stattfand, tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Feedbackgespräche aus und reflektierten gemeinsam ein halbstündiges Video eines Feedbackgesprächs, das im Rahmen der Fortbildung entstanden war.

Die Fortbildung verband Input, Übung und Reflexion erfolgreich miteinander.

Der nächste Durchlauf der Fortbildung erfolgt am 28. September und ist bereits hier buchbar.