FACE it: Einfach mal anders… Oder: Einmal Irland und zurück

FACE it – Lehramtsstudierende bloggen über ihr Studium in Freiburg

Voller Vorfreude reiste Sabine Teuber, Master-Studentin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Ende Januar nach Irland, um ihr Auslandssemester anzutreten – “mit der Absicht Freiburg erst wieder im Sommer mit seinen menschengefüllten Parks und draußen stattfindenden Sommerfesten wiederzusehen”. Zurück in der Heimat reflektiert sie darüber, dass auch in Freiburg gerade vieles “einfach mal anders” läuft und hofft dennoch auf ein “genauso gutes Semester wie die anderen”.

Gerade läuft vieles anders als wir es eigentlich gewohnt sind. Ganz besonders anders lief das Semester auch für all diejenigen ab, die sich auf ein spannendes Semester an einer neuen Uni im Ausland gefreut hatten. So machte auch ich mich Ende Januar auf den Weg zu meinem Auslandssemester in Irland – mit der Absicht Freiburg erst wieder im Sommer mit seinen menschengefüllten Parks und draußen stattfindenden Sommerfesten wiederzusehen. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass ich schon nach ein paar Wochen wieder meine Rückreise antreten würde.

Immerhin hat die Zeit in Irland noch für die Erkenntnis ausgereicht, dass dicke, schwere Regenwolken, tänzelnde Schneeflocken, strahlender Sonnenschein und peitschende Winde durchaus – auch ganz ohne Zeitraffer – innerhalb weniger Minuten über den irischen Himmel hinwegfegen können… und dass auch die Iren eine ähnliche Vorliebe wie die Deutschen für Nudeln und Toilettenpapier in Krisensituationen entwickeln können.

Anstatt auf das erfolgreiche Semesterende mit einem Guinness unter den neu gewonnenen Freunden aus aller Welt in einem originalen Irish Pub mit Live-Musik anzustoßen, beende ich nun also sang und klanglos mein Semester online zu Hause in Deutschland. Das ist auf jeden Fall ein ganz anderes Ende unseres Auslandssemesters, als wir uns das alle zu Beginn vorgestellt hatten… Aber jeder Abschied ist immer auch der Anfang von etwas Neuem und so bin ich nun direkt in ein zweites digitales Sommersemester in Freiburg gestartet und bin gespannt darauf, wie sich dieses entwickeln wird.

Auch hier in Freiburg ist alles „einfach mal anders“. Das fängt schon mit dem langsam zur Routine werdenden Griff zur Maske an, wenn wir unser Haus zum Einkaufen verlassen und endet noch lange nicht mit dem zweimaligen Happy Birthday Summen beim Händewaschen, wenn wir wieder nach Hause kommen. Anders ist, dass wir unsere Freunde nicht wie gewohnt treffen können, mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen als zuvor und dass der inzwischen altbekannte Weg Richtung Uni nicht mehr Teil unseres gewohnten Tagesablaufs im Semester ist.

Anders ist aber auch, dass man plötzlich die Spaziergänge in der Natur ganz neu schätzen lernt, seine Freunde einfach online trifft und auch mal im Schlafanzug eine Vorlesung verfolgen kann.

Die ungewohnten und neuen Umstände zu Zeiten von Corona haben unsere gewohnten Abläufe zwar ganz schön verändert, aber das muss nicht unbedingt eine Verschlechterung bedeuten. Vielleicht liegen in manchen Veränderungen sogar einige Chancen. Zum Beispiel konnte für viele Lehramtsstudierende, durch einige asynchron organisierte Veranstaltungen, das sonst so typische Problem von Veranstaltungsüberschneidungen der beiden Fächer gelöst werden.

Ich glaube, dass die eigene Einstellung zu der momentanen außergewöhnlichen Situation viel ausmacht. Vielleicht kann man, anstatt sich zu ärgern, so viel Zeit zu Hause verbringen zu müssen, die Gelegenheit nutzen, ein Buch zu lesen, dass man schon lange einmal lesen wollte oder die sich anstauende überschüssige Energie in ein ordentliches Workout stecken, um einen guten Ausgleich zum vielen Sitzen vor dem Laptop zu haben.

Ein strukturierter Tagesablauf ist meiner Meinung nach momentan das A und O, um dieses Sommersemester unter diesen anderen Bedingungen ebenso gut wie sonst – oder wenn einem das digitale Lernen sogar mehr liegt, vielleicht sogar noch besser – absolvieren zu können: Morgens zu einer geregelten Zeit aufzustehen, regelmäßig Sport zu treiben, täglich frische Luft zu schnuppern sowie seine Freunde – wenn auch online – immer wieder zu treffen, können schöne Ankermomente im Tagesablauf bilden. Dann verspricht auch das jetzige Sommersemester, zwar anders als gewohnt, aber hoffentlich dennoch ein genauso gutes Semester wie die anderen zu werden.

Sabine Teuber
2. Fachsemester, Master of Education (Universität)

Weitere Informationen:
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Weitere FACE it-Texte der Newsletter-Ausgabe 02/2020 zum Fokusthema “Digital durch die Krise”: