“An Introduction to the SIOP-Model” – Vortrag von Prof. Dr. MaryEllen Vogt über Möglichkeiten der Gestaltung von sprachsensiblem Fachunterricht

Auf Einladung des Interdisziplinären Arbeitskreises „Lehren und Lernen am Fall. Inklusion und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in der Lehrer*innenbildung“ gastierte Prof. Dr. MaryEllen Vogt, Professor Emerita der California State University Long Beach, am 05. Juli 2021 virtuell in Freiburg. In ihrem Vortrag „An introduction to the SIOP-model“ gab sie vertiefte Einblicke in das von ihr mitentwickelte SIOP-Modell für Sprachsensiblen Fachunterricht und stand den interessierten Zuhörenden Rede und Antwort.

Der über die Plattform ZOOM digital abgehaltene Vortrag stieß hochschulübergreifend auf großes Interesse. Kolleg*innen aus verschiedenen Fachbereichen der Freiburger Hochschulen, darunter Sport, Mathematik, Physik, Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und Erziehungswissenschaft, sowie interessierte Personen von weiteren Hochschulstandorten, z.B. der PH Ludwigsburg, nahmen teil. Organisiert wurde die Veranstaltung vom FACE-Teilprojekt L4 „Inklusion und Umgang mit Heterogenität in den Fächern“, welches im Rahmen des Freiburger Verbundvorhabens in der zweiten Förderphase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ unterstützt wird, in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gabriele Kniffka, Professorin für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik am Institut für deutsche Sprache und Literatur und Leitung des Bachelorstudiengangs Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

Ihren Vortrag mit dem Titel „An introduction to the SIOP-model“ leitete MaryEllen Vogt mit einem Überblick über die seit den 1990er Jahren bestehende Forschungshistorie zu sheltered instruction for multilingual learners ein. Anschließend führte die Vortragende ausgehend von dem Kontinuum zwischen alltäglicher und akademischer Sprache in die acht Komponenten mit insgesamt 30 Unterpunkten des SIOP-Modells ein, welches Prof. Vogt gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Jana Echevarria und Deborah J. Short zur Beobachtung, Planung und Durchführung von Unterricht entwickelt hat. Zu den Komponenten des SIOP-Modells zählen Lesson Preparation, Building Background, Comprehensible Input, Strategies, Interaction, Practice & Application, Lesson Delivery und Review & Assesment (vgl. für Ausführungen zum SIOP-Modell auf Deutsch: Kniffka/Roelcke 2016).

In der anschließenden Diskussion wurden spezifische Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen des SIOP-Modelles in der inklusionsorientierten Lehrer*innenbildung ebenso verhandelt wie die konkrete Umsetzung der SIOP-Komponenten und -Features in der eigenen Lehre an der Hochschule. Für die interdisziplinäre Kooperation am Standort Freiburg ergaben sich aus der Diskussion weiterführende Impulse für die Verankerung von Inklusion und DaZ im Querschnitt. Ergebnisse aus der hochschul- und fächerübergreifende Kooperation, welche im Sommersemester 2019 ihren Auftakt hatte, werden u.a. in folgendem Band veröffentlicht werden:

Großhauser, Anna; Köpfer, Andreas & Siegismund, Hanna (2021, i. E.): Inklusion und Deutsch als Zweitsprache als Querschnittsaufgaben in der Lehrer*innenbildung – Konzeptuelle Entwicklungslinien und hochschuldidaktische Zugänge. Trier: WVT.

Weitere Informationen
Ansprechpartner*innen des Teilprojekts L4 „Inklusion und Umgang mit Heterogenität in den Fächern“

Anna Großhauser (anna.grosshauser@ph-freiburg.de)
Hanna Siegismund (hanna.siegismund@ph-freiburg.de)
Jun.-Prof. Dr. Andreas Köpfer (andreas.koepfer@ph-freiburg.de)

Interdisziplinärer Arbeitskreis „Lehren und Lernen am Fall – Inklusion und DaZ in der Lehrer*innenbildung“

Im Rahmen des Arbeitskreises arbeiten Vertreter*innen unterschiedlicher Disziplinen (z.B. Mathe, Musik, Sport, Deutsch als Zweit-/Fremdsprache, Erziehungswissenschaft) zusammen, um die Lehrer*innenbildung hinsichtlich Inklusion und Deutsch als Zweitsprache weiterzuentwickeln. Als fächerübergreifenden Zugang für eine diversitätssensible Lehrer*innenbildung richten wir unseren Blick auf die Kasuistik.
Dieser Schwerpunkt wurde gewählt, da Fallarbeit in unterschiedlichen Diskursen als gewinnbringend hinsichtlich der Bewusstmachung eigener und professionsbezogener Deutungs- und Handlungsmuster verhandelt wird, jedoch nur in Ansätzen empirische und konzeptionelle Grundlagen für die Kasuistik zur Professionalisierung diversitätssensibler Lehrer*innen vorliegen.

Steckbrief des Arbeitskreises als PDF (Download)