Ins kalte Wasser? – Ein Gesprächsabend zum Einstieg in die Schulpraxis

Was sind die Dos und Don`ts im Lehrerzimmer? Werde ich im Referendariat täglich bis Mitternacht am Schreibtisch sitzen müssen? Was mache ich, wenn mir im Praxissemester alles über den Kopf wächst und ich vor all den „guten Ratschlägen“ nicht mehr weiß, was wirklich zu tun ist? Das sind nur einige der Sorgen, mit denen sich Lehramtsstudierende vor ihrem Einstieg in die Praxisphasen der Lehramtsausbildung konfrontiert sehen. Bei einem Expert*innengespräch der Lehramtsberatung der School of Education FACE wurden diese und andere Fragen kompetent diskutiert.

Im Gespräch I: Dr. Anna Rosen (Lehramtsberatung der School of Education FACE), Sybille Schick (Ausbildungslehrerin), Martin Miller (Seminar zur Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte) und Michael Thimm (Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Freiburg)

Im Rahmen des Unterstützungsprogramms „Gut unterrichtet in Corona-Zeiten“ lud die Lehramtsberatung der School of Education FACE am 18. Juli interessierte Studierende des gymnasialen Lehramts ins altehrwürdige Liefmannhaus zu einem sommerlichen Gesprächsabend ein. Im klassischen Talk-Show-Format standen Expert*innen der Lehrer*innenbildung Dr. Anna Rosen von der Abteilung Beratung und Praxisvernetzung in einer moderierten Gesprächsrunde Rede und Antwort.

Zumeist sind es nicht die fachlichen Anforderungen, die Lehramtsstudierenden bei ihrem Einstieg in die Schulpraxis die größte Sorge bereiten, sondern die vielen ungeschriebenen Gesetze, die es als Nachwuchslehrkraft an der Praktikumsschule oder beim Einstieg ins Referendariat zu beachten gilt. Wie stelle ich mich am ersten Schultag meiner Klasse vor? Wie viel Unterricht darf und soll ich in der Anfangszeit selbst gestalten? Wie verhalte ich mich im Lehrerzimmer richtig? Zu wem sollte man an der Schule als Erstes Kontakt suchen und wer ist in Sachen Unterrichtsplanung der oder die beste Ratgeber*in?

Zu diesen und vielen andere Fragen gaben Sybille Schick, Mentorin und Ausbildungslehrerin, Martin Miller, Fachleiter vom Seminar für die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte und Michael Thimm, Fachbereichsleiter für das Orientierungspraktikum an der Universität aus ihrer langjährigen Berufspraxis kompetent Auskunft. Sie schilderten dabei ihre Beobachtungen und Erfahrungen, die sie mit Praktikant*innen und Referendar*innen gemacht haben und erklärten auch, was sich in der Praxisausbildung seit der Einführung der Bachelor-/Masterstruktur und darüber hinaus in den letzten Jahren geändert hat.

Im Gespräch II: Referent*innen und Studierende beim Austausch auf der Terrasse

Bereitwillig wurde von den über 20 anwesenden Studierenden auch die Möglichkeit genutzt, sich mit (Rück-)Fragen direkt an die Expert*innenrunde zu wenden, wobei auch eher heikle Themen nicht ausgespart wurden. Allgemein bekannt ist beispielsweise, dass insbesondere im Referendariat auf angehende Lehrkräfte täglich eine nicht zu unterschätzende Menge an Feedback von unterschiedlichen Akteuren etwa aus der Ausbildungsschule oder dem Staatlichen Seminar einprasselt.  Studierende wollten daher wissen, was ratsam ist beim Umgang mit diesem Feedback und worauf sie sich einstellen müssen. Auch Fragen zum zu erwartenden Workload und Umgang mit Stress wurden gestellt und diskutiert.

Was im Rahmen des offiziellen Veranstaltungsteils keinen Platz gefunden hatte, konnte im Anschluss auf der Terrasse des Liefmannhauses bei kühlen Getränken noch in persönlichen Gesprächen erörtert werden.  Die Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser konnte manchen Studierenden nach diesem informativen Abend bestimmt genommen werden.

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Sie studieren Lehramt und haben das Gefühl, dass in den letzten beiden Jahren coronabedingt der Austausch zu lehramtsspezifischen Themen zu kurz gekommen ist? Dann schauen Sie doch mal bei unseren „Gut unterrichtet“-Veranstaltungen vorbei!