Woran erkennt man Praktikantinnen und Praktikanten im Lehrerzimmer?

„Nein – nicht daran, dass sie so jung sind, dass sie aus Sicht der alten Lehrerinnen und Lehrer immer auch als ihnen unbekannte Oberstufenschüler durchgehen könnten. Sondern daran, dass sie versuchen unsichtbar zu sein, denn irgendwie sind sie eigentlich (noch) gar nicht da …“ Eine Ausbildungslehrerin an einem Gymnasium in Freiburg schildert ihre Erfahrungen im Umgang mit Studierenden, die im Orientierungspraktikum an ihrer Schule sind und gibt Tipps mit auf den Weg, die helfen, die Schülerperspektive abzulegen.

Evaluation des Orientierungspraktikums an der Universität: alle Akteure einbinden

Inwiefern das kooperative, innovative und kohärente Konzept des Freiburger Orientierungspraktikums die Wünsche und Hoffnungen der Beteiligten erfüllt, wird regelmäßig evaluiert. Nicht nur in der Konzeption, auch in der Evaluation und Verbesserung des OSP werden alle Akteure eingebunden. Die Rückmeldungen von Studierenden und betreuenden Lehrkräften zeigen ein sehr positives Bild.

Das Freiburger Konzept des Orientierungspraktikums: kooperativ, innovativ und kohärent

Die Umstellung auf die Bachelor-Master-Struktur im Lehramt haben die Universität Freiburg und die Pädagogische Hochschule Freiburg in einer engen Kooperation dazu genutzt, um ein gemeinsames Konzept zum Orientierungspraktikum (OSP) zu entwickeln. Im Fokus der Entwicklung stand dabei die systematische Verknüpfung von bildungswissenschaftlichen Erkenntnissen und schulpraktischen Erfahrungen. Zur Anbahnung und Unterstützung von Professionalisierungsprozessen bei den Lehramtsstudierenden wurden Aufgaben und Materialien erstellt, die es ermöglichen, eine forschend-distanzierte Haltung zu erlebten Situationen in Schule und Unterricht einzunehmen. Ziel ist es, so frühzeitig Bezüge zwischen Wissenschaft und Praxis herzustellen und für deren Relevanz zu sensibilisieren.

FACE it: Perspektivenwechsel.

Für Sabine Teuber, Studentin im Polyvalenten Bachelorstudiengang (Universität) war der Perspektivenwechsel „ein elementarer Bestandteil des Orientierungspraktikums“: „die Schule, mit allem was dazu gehört, aus einem anderen Blickwinkel als bisher zu betrachten“ und sich dabei ein eigenes Bild vom Lehrerberuf zu machen. Mit diesem Ziel vor Augen lassen sich dann auch die „Durststrecken der Prüfungsphasen“ in den nächsten Semestern leichter überstehen.

FACE it: Das OSP – Orientierung oder noch mehr Verwirrung?

Karima Zauner stellt mit der Distanz, die sie nun als Studentin im Master of Education (Universität) gewonnen hat, fest: Sie fühlte sich im Orientierungspraktikum „in keinster Weise „bereit“ dafür, vor einer Klasse zu stehen“, sondern „ins kalte Wasser geworfen“. Doch das hatte letztlich auch etwas Gutes: „Ich kann zwar nicht behaupten, in drei Wochen plötzlich schwimmen gelernt zu haben, aber ich weiß nun, wo der Rettungsring ist.“

Subjuntivo – Subjonctif. Sprachverwirrung oder Verstehenshilfe? Mehrsprachigkeitsdidaktik in der Ausbildung angehender Spanischlehrkräfte

Kann eine mehrsprachige Ausbildung von (angehenden) Fremdsprachenlehrkräften die sprachlichen Kompetenzen fördern? Werden Sprachvergleiche als lernförderlich wahrgenommen? Wie wirken sich eigene Lernerfahrungen auf die Einstellungen und Handlungsdispositionen aus? Eva Nelz untersuchte dies im Rahmen einer experimentellen Studie zur Wirksamkeit einer mehrsprachigen Lerngelegenheit, die im Rahmen des Promotionskollegs CURIOUS entstanden ist.

Aufgaben machen Unterricht! – Aufgaben mit Lern- und Diagnosepotenzial gestalten und Diagnosekompetenz erwerben

Warum ist eine aufgabenbezogene Diagnosekompetenz relevant? Wie kann diese bei (angehenden) Lehrkräften gefördert werden? Wie können Lernaufgaben als unterrichtspraktische Diagnoseinstrumente eingesetzt werden? Die Studie von Tobias Joos, die im Rahmen des Promotionskollegs CURIOUS entstanden ist, zeigt auf, wie (angehende) Lehrkräfte für das Thema sensibilisiert und im Umgang mit Lernaufgaben für Diagnose- und Förderzwecke geschult werden können.

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ geht in die 3. Runde: Die Pädagogische Hochschule Freiburg ist mit dem Projekt „FACE-Beruf“ dabei

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung widmet sich in der dritten Förderrunde den beiden Themen „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ und „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“. Die Pädagogische Hochschule Freiburg hat sich in der Förderlinie für berufliche Schulen beteiligt und mit dem Projekt „FACE: Strukturentwicklung und Rekrutierung im Beruflichen Lehramt (gewerblich-technische Mangelfächer)“, kurz „FACE-Beruf“, ca. 2,1 Mio. € eingeworben.