Mentoring im Höheren Lehramt an beruflichen Schulen geht an den Start

Im Wintersemester 2020/21 beginnt voraussichtlich die erste Staffel des Mentorings Höheres Lehramt an beruflichen Schulen. Teilnehmen können Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Hochschule Offenburg, die sich für das Lehramt an den vielfältigen beruflichen Schulen interessieren. Die Koordinatorin Simone Judith Fesenmeier freut sich auf die erste Runde und lädt alle Interessierten herzlich zur Teilnahme ein.

Frau Fesenmeier, Sie koordinieren seit 2017 das Lehramtsspezifische Mentoring an der Universität und seit April zusätzlich das Mentoring für das Höhere Lehramt an beruflichen Schulen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (PH). Wie verläuft denn ein Mentoringprogramm?

Jede Staffel startet mit je einer Schulung für die Mentees und Mentor*innen. Die Teilnehmer*innen treffen sich als Gruppe, machen sich miteinander bekannt und werden auf die Aufgaben als Mentee bzw. Mentor*in vorbereitet. Erwartungen, konkrete Ziele und Wünsche an das Programm werden bewusstgemacht und schriftlich festgehalten. Bei der Auftaktveranstaltung lernen sich die Tandems persönlich kennen, vereinbaren gemeinsam die Termine für die individuellen Treffen und füllen eine Mentoringvereinbarung aus. In den Treffen der Tandems können ganz persönliche und fachliche Fragen individuell angesprochen und nach Antworten gesucht werden. Zwischen den einzelnen Treffen haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, an Workshops zu lehramtsrelevanten Themen teilzunehmen. Sie lernen dabei andere Studierende und Lehrer*innen kennen, mit denen sie sich austauschen und vernetzen können. Nach einem Semester endet die Staffel mit einer feierlichen Abschlussveranstaltung, bei der die Studierenden ein Zertifikat über ihre aktive Teilnahme erhalten.

Programmablauf des Uni-Mentorings im Sommersemester 2020

Welche Themen gibt es bei den Workshops?

Workshop Herausforderndes Verhalten im Unterricht – Prävention und Intervention

Wir bieten Themen, die prinzipiell alle (angehenden) Lehrer*innen betreffen und im fachlichen Studium nur rudimentär behandelt werden können. Die Workshops werden stets von erfahrenen Lehrer*innen angeboten, die mit viel Expertise aufwarten und Tipps und Tricks für den späteren Beruf weitergeben können. Bisher gab es z.B. zu diesen Themen Workshops:

  • „Mobbingprävention und -intervention“
  • „Herausforderndes Verhalten im Unterricht“
  • „Effektive Klassenführung“
  • „Einblicke in das Referendariat“

Geplant ist, technische Inhalte und Pädagogik miteinander zu verbinden, z.B.

  • „Industrie 4.0 an den Schulen“

Sehr gerne wird auch auf Wünsche der Studierenden eingegangen und versucht, diese zusammen mit Lehrkräften als Trainer*innen umzusetzen.

Wer kann am Mentoring teilnehmen?

Das Wintersemester ist für Studienanfänger*innen im Bachelorstudium als Mentees und Studierende im höheren Semester als Mentor*innen konzipiert.

Im Sommersemester treffen sich Masterstudierende am Studienausgang als Mentees mit Lehrkräften als Mentor*innen.

Wer profitiert vom Mentoringprogramm?

Beim Mentoring gibt es fast immer eine Win-Win-Situation. Die Mentees erhalten direkte Unterstützung für ihre persönlichen und fachlichen Fragen auf ihrem Weg zum Lehrberuf – entweder am Studienstart oder am Studienende. Die Mentor*innen geben gerne ihr fachliches und persönliches Wissen weiter und freuen sich stets, dass sie an der Weiterentwicklung ihrer Mentees teilnehmen können. Die Studierenden im höheren Semester üben sich schon einmal in der Wissensvermittlung. Die Lehrkräfte dagegen sind beispielsweise an der Ausbildung der jüngeren Generation interessiert. Einige ehemalige Teilnehmende des Programms an der Univeristät haben wir interviewt.

Was gefällt Ihnen am besten am Mentoring?

Mentoringtandem im Gespräch

Mit wenig Aufwand durch die Mentees und Mentor*innen kann sehr viel erreicht werden. Es freut mich, dass die Rückmeldungen zum Mentoring seit Jahren sehr positiv sind und den angehenden Lehrer*innen ein äußerst wirkungsvolles Instrument für die persönliche und berufliche Entwicklung an die Hand gegeben werden kann. Wenn Studierende und Lehrkräfte über mehrere Semester immer wieder mit im Programm dabei sind , empfinde ich das als höchstes Lob. Aus ehemaligen Mentees werden Mentor*innen, dann matche ich sie mit Lehrer*innen, später bieten sie eigene Workshops an. So sind  aktuell im Sommersemester 2020 im Programm der Universität bereits die ersten Studentinnen dabei, die ihre Erfahrungen als Referendarinnen mit dem inzwischen beachtlichen Netzwerk teilen wollen.

Sie koordinieren seit 2017 das Lehramtsspezifische Mentoring an der Universität. Was ist anders beim Mentoring an der PH?

Das Mentoring an der PH richtet sich an Personen, die sich für das Höhere Lehramt an beruflichen Schulen interessieren. Hierzu gehören Studierende, die an der Hochschule Offenburg in Kooperation mit der PH Freiburg an einem der sogenannten “Plusstudiengänge” teilnehmen. Das Plus steht für die Zusatzmodule in Pädagogik und Fachdidaktik, die neben dem gewerblich-technischen Studium absolviert werden. Die Masterstudierenden können nach ihrem Abschluss an beruflichen Schulen als Lehrer*innen, in der Wirtschaft als Ingenieur*innen tätig werden oder die akademische Laufbahn einschlagen. Angehende Lehrkräfte, die später an beruflichen Schulen arbeiten, werden mit dem Mentoring passgenau unterstützt. Die Student*innen sind an zwei verschiedenen Hochschulen unterwegs. Studierende im höheren Semester unterstützen die Bachelorstudent*innen dabei, sich an beiden Orten gut zu orientieren und wohlzufühlen. Für die Masterstudierenden werden speziell Lehrer*innen, die an beruflichen Schulen unterrichten, als Mentor*innen tätig sein. Hier ist eine Zusammenarbeit mit den gewerblich-technischen Schulen im Ortenaukreis und im Raum Freiburg geplant. Die School of Education FACE hat darüber hinaus schon Verbindung zu Hochschulpartnerschulen , die seit mehreren Jahren im Mentoring kooperieren. Dieses Netzwerk wird erweitert werden.

Gibt es Gemeinsamkeiten in den beiden Programmen?

Ja, der Ablauf wird voraussichtlich ziemlich ähnlich sein. Möglicherweise wird es Schnittstellen zwischen den beiden Mentoringprogrammen geben. Denkbar wäre z. B., dass manche Workshops von Studierenden der PH Freiburg bzw. der Hochschule Offenburg und der Universität besucht werden können. Ein Austausch von Lehramtsstudierenden, die später an verschiedenen Schulformen unterrichten werden, ist sicher für alle Seiten gewinnbringend.

Zertifikatsübergabe an Studierende

Wie kann man sich anmelden?

Füllen Sie einfach den entsprechenden Profilbogen aus und schicken ihn an uns zurück. Wir nehmen mit Ihnen Kontakt auf und vermitteln Sie. Die Homepage wird schrittweise aktualisiert. Die entsprechenden Anmeldeformulare werden demnächst online sein.

Weitere Informationen

Webseite zum Uni- und PH-Mentoring